Die Cranio Sacral Therapie wurde von Dr. W. G. Sutherland als Teil der Osteopathie entwickelt. Er untersuchte die Schädelknochen des Menschen nach ihren Bewegungsmöglichkeiten und entwickelte ein Konzept, welches den rhythmischen Fluss des Gehirnwassers (Liquor cerebrospinalis) tastbar macht. Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Cranium) über die Wirbelsäule bis zum Kreuzbein (Sacrum). Darüber hinaus wird dieser rhythmische Impuls in die gesamte Körperperipherie weitergeleitet, so dass er für den geschulten Therapeuten überall tastbar ist. Diagnostik und Therapie orientieren sich an diesem Rhythmus, der eine Frequenz von ca. 7-14 Zyklen pro Minute hat. Hier werden Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Systems lokalisiert und mit sehr sanften Mobilisationen korrigiert.
Viscerale Osteopathie
ist die Untersuchung und Behandlung der inneren Organe. Hierzu zählt das Organ selbst mit seinen Blut- und Lymphgefäßen, Nervenbahnen sowie dessen Halte- und Stützapparat. Die Zusammenhänge zum Cranio Sacralen System und Bewegungsapparat werden dabei berücksichtigt.
Auch die Organe weisen eine tastbare feine Rhythmik auf. Störungen dieser rhythmischen Bewegung, die in Folge von Entzündungsprozessen, Operationen, Traumen oder Stresszuständen entstanden sind, lassen sich manuell korrigieren.
Die Biodynamische Osteopathie
wurde von Franklyn Sills und Rollin Becker entwickelt.
In einem Zustand „dynamischer Stille“ werden noch weitere langsamere Rhythmen im Körper offenbar. Hier tritt der Therapeut in Kontakt mit den universellen Lebenskräften der „Potency“ und des „Breath of Life“, die das heilende, ordnende Prinzip des Gesunden tragen. Auf dieser Ebene behandelte Becker in den 50er Jahren stark traumatisierte Kriegsveteranen. Es ging ihnen dann deutlich besser, sie konnten wieder schlafen und die Albträume hörten auf.
Die biodynamische Osteopathie erlaubt so ein sanftes, undramatisches Auflösen von im Körpergewebe gespeicherten stressvollen Ereignissen.
Die Behandlung
Eine Behandlungssitzung dauert ca. eine Stunde. Während dieser Zeit „lauscht“ der Therapeut an verschiedenen Bereichen von den Füßen bis zum Kopf am bekleideten Körper seines Patienten. Indem er seine Hände auflegt und seine Aufmerksamkeit dorthin lenkt, stimmt er sich auf das Geschehen ein. Dabei verbindet er sich geistig mit den verschiedenen Gewebearten (bindegewebige Faszien, Gefäße, Organe, Knochen, Muskeln, Nervensystem etc.) und erspürt Disharmonien oder Blockaden. Diese beruhen auf Fehlsteuerungen und werden z.B. von früheren Verletzungen verursacht. Die Hände des Behandlers verbleiben dort, bis die Korrektur eingetreten ist und sich das Gewebe entspannt und normalisiert hat.
Anwendungsbereiche
• Erkrankungen des Bewegungsapparates
• Beschwerden nach Unfällen, Verletzungen und Operationen
• Kopfschmerz, Migräne, Tinnitus, Schwindel, Kiefergelenksproblematik
• Chronische und akute Schmerzen
• Stress, Anspannung, Schlafstörungen, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen
• Störungen innerer Organe
• Hormonelle und regulatorische Störungen
• Entwicklungsstörungen von Kindern und Jugendlichen
• Lern- und Konzentrationsstörungen, körperliche oder geistige Behinderungen, Hyperaktivität
• Geburtsvorbereitung, und Geburtsnachsorge
• Begleittherapie zur Schulmedizin bei systemischen Erkrankungen (Krebs, Aids, Rheuma)